Finanzpolitik: Weiter mit Vollgas gegen die Wand
Lieber Herr Wansing,
ein neues Krisentreffen zwischen Sarkozy und Merkel ist anberaumt, in dessen Vorfeld die Bundesregierung energisch bestritt, über Eurobonds überhaupt reden zu wollen. Einen Tag später schließt sie die Ausgabe gemeinsamer europäischer Anleihen schon nicht mehr gänzlich aus. Als Bedingung dafür nennt Schäuble eine EU-Reform hin zu einer gemeinsamen EU-Wirtschafts- und Finanzpolitik. Das wäre dann jene bisher heftig ausgeschlossene „Transferunion“, in der jeder für alle anderen aufkommt, wobei man „Jeder“ getrost durch „zuletzt Deutschland“ ersetzen kann.
Nun schießen uns die Medien wieder für die nächste „alternativlose“ Lösung sturmreif. Der Kommentator des gestrigen Heutejounals bezeichnete es so, ebenso wie die Süddeutsche Zeitung, der Spiegel und andere. In Wirklichkeit bedeutet es nichts anderes, als ein weiteres versinken im Schuldensumpf.
Eurobonds bedeuten weit mehr als „gemeinsame Haftung“
Es geht nicht nur um die Haftung jedes EU-Mitgliedslandes für die gemeinsamen Bonds. Selbst wenn Deutschland am Ende nicht (wie jetzt schon voraussehbar) als einziger Zahlmichel übrigbliebe - die Eurobonds werden uns so oder so teuer zu stehen kommen.
Deutschland kann aufgrund seiner immer noch vergleichsweise hohen Haushalts- und Finanzdisziplin, seine Staatsanleihen für ca. 2,5% Zinsen platzieren. Griechenland und Portugal mussten vor Inkrafttreten des ESM, zwischen 6% und 10% Rendite bieten. Italien und Spanien kämpften bei 10-jährigen Anleihen gegen einen Zinsanstieg auf über 6%, bis die EZB sich einschaltete und ihre Staatsanleihen aufkaufte.
Für gemeinsame Eurobonds müssen die Eu-Staaten, so schätzen Wirtschaftsexperten, den Investoren eine Rendite von 4,5 bis 5% bieten müssen - mit steigender Tendenz, sobald auch das Vertrauen in die deutsche Zahlungsfähigkeit schwindet.
Massiver Anstieg der Zinsbelastung für Deutschland!
Denn ganz abgesehen von weiteren Bailouts für Griechenland, Portugal, oder systemrelevante Banken, werden die Kredite für Deutschland teuer. Unsere Zinslast wird sich fast verdoppeln.
Bei einer durchschnittlichen Größenordnung von jährlich 300 Milliarden Euro für die Refinanzierung der Anleihen, kostet dies die Bundesrepublik über sieben Milliarden Euro pro Jahr an zusätzlichen Zinsen!
Das wird jedoch bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn die Vergemeinschaftung der Schulden vermindert den Druck der Pleiteländer zu Reformen und Sparanstrengungen. So rasen wir tiefer in den Sumpf, die Zinsen steigen weiter und die nächst aufwendigeren Rettungsmaßnahmen werden erneut „alternativlos“. In diesem Strudel gerät dann auch Deutschlands Kreditwürdigkeit in Zweifel und danach folgt das „Game over“.
Die Südländer wollen und können nicht sparen
Giulio Tremonti, der italienische Finanzminister, schoss ein demaskierendes Eigentor. Er forderte vehement die Einführung von Eurobonds zur Rettung Italiens und setzte geradezu beleidigt hinzu, daß die rigiden Sparpakete gar nicht nötig gewesen wären, hätte man von vorneherein gemeinsame Euro-Staatsanleihen herausgegeben.
Das heißt im Klartext, dass Italien sich nicht in der Lage sieht, seine prekäre Finanzlage selbst in den Griff zu bekommen. Und sie hätten gar nicht erst versucht zu sparen, sondern weiter ein schönes Leben finanziert, solange es die günstigen Kredite gibt.
Selbst in der jetzigen Situation, wo Italien am Abgrund des Staatsbankrotts steht und die ganze EU mit nach unten zieht, rufen die Gewerkschaften zum Generalstreik. Berlusconis Regierung plant Einsparungen von 45 Milliarden Euro.
Diese Opfer, meint die Gewerkschaftssprecherin, seien den Arbeitnehmern und Rentnern nicht zumutbar. – Aber uns Deutschen offensichtlich schon!
Sera parsimonia in fundo (zu spät die Sparsamkeit am Grunde)
Das lateinische Sprichwort besagt: Hast du nichts mehr, kannst du nicht mehr sparen, dann ist es vorbei.
Sparen bedeutet nämlich, die vorhandenen Möglichkeiten klug einzuteilen, um damit zu bestehen. Das ist sehr viel mehr als nur Geld zu horten. Es umfasst vor allem die persönlichen Fähigkeiten, mit schmalem Budget, Schwierigkeiten und Herausforderungen zurechtzukommen und notfalls neue Wege zu gehen.
Als Familienvater mit Kindern bin ich gefordert, die uralte Aufgabe eines Mannes zu erfüllen: Meine Familie auch durch schwierige Zeiten zu bringen, Hand in Hand mit meiner tüchtigen Frau. Dazu braucht es Vertrauen in sich und den anderen, Findigkeit, Bereitschaft zu kämpfen, zueinander zu stehen, Chancen zu ergreifen, nicht zu verzagen und fortwährend Lösungen zu finden.
Das ist das größte und wichtigste Kapital in einer Krise. - Kurz gesagt: Ärmel hochkrempeln, Gürtel enger schnallen, Gehirn einschalten, zusammenhalten.
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Herzliche Grüße
Gerhard Spannbauer